Hach, es gibt so nette Taschenfreak-Leser… heute habe ich eine schicke farbenfrohe Messenger Bag für Euch die Manfrotto Unica III. Daniela schreibt in Ihrer netten und ausführlichen Mail:
Hallalöchen, da bin ich wieder 😉
Heute habe ich eine Messenger Bag für euch 🙂
Da nach den kürzlichen Änderungen der Handgepäckrichtlinien, mein Rucksack nur noch mit ganz viel Überredungungskunst durchgehen würde, habe ich mich für meine geplante Kurzreise nach London nach einer Alternative umgesehen.
Entschieden habe ich mich für die Unica III von Manfrotto (MB SM390-3RW) in stylischem Rot. Gibt’s auch in schwarz, weiss und khaki. Boden und Rückseite sind jedoch komplett schwarz, was anbetracht abstellen/anlehnen sicher nicht die dümmste Idee ist.
Optisch macht die Tasche wirklich was her, auf den zweiten Blick ist sie etwas enttäuschend, da man von Manfrotto ja eigentlich eine sehr hohe Qualität gewohnt ist.
Aufbau und Platz:
Die Tasche ist recht clever aufgebaut, das Highlight ist der extra Reissverschluss im Überwurf, der direkten Zugriff auf die Kamera bietet, ohne, daß man die ganze Tasche öffnen muss. Das war etwas, was mich sofort begeistert hatte.
Im Inneren findet sich – wichtiges Kriterium für mich- eine Laptoptasche an der Rückseite, passend für bis zu 13“ große Macbooks. Mein 12,5“ Thinkpad passt fantastisch hinein, wie man unschwer auf den Bildern sehen kann. Auch ohne Hakeln und Drücken rein- und rauszubewegen.
Der erste Dämpfer ist die Fachunterteilung. Klettgegenstellen gibt es nur wenige und der zweite Teiler kann somit im Prinzip kaum sinnvoll eingesetzt werden. Wer zb. Kleine Festbrennweiten hat, wird wohl damit enden, dass sie aneinanderklappern, weil man den Trenner nicht sinnig platzieren kann.
Dafür bietet die Tasche vorn am Boden einen extra Raum, hier passt auch mein 70-200/2.8L USM prima hinein. Es beult minimal, ist aber zu verschmerzen. Zusätzlich passen dort noch meine Mikros und meine Actioncam samt Halterung rein, ohne, dass es eng wird.
Nehme ich den Kleinkram raus und verstau ihn anderweitig in der Tasche, kann ich hier noch ohne Platzangst mein Notebooknetzteil unterbringen.
Nach Bedarf kann der Zwischenboden auch bei dieser Tasche entfernt und der gesamte Stauraum genutzt werden.
In die Zubehörtasche kann man einiges reinpacken, wie man sehen kann. Hier findet sich eine Tasche speziell für Manfrottos Pocketstative. Eigenschleichwerbung….aber es passen ja auch andere Sachen rein.
Der große Nachteil ist: Habe ich einen Laptop drin, muss ich an meiner 5D Mark II den Batteriegriff abnehmen, sonst beult es erheblich. Ist kein Laptop drin, kann der dran bleiben und ich kann die Kamera auf den Boden des Faches stellen und trotzdem den ganzen Kram im Zubehörfach lassen, ohne dass es eng wird. Eine 1D würde vermutlich aber doch Platzangst bekommen.
Ich hab euch verschiedene Bilder dazu angehangen. Mit BG und angesetztem 16-35/2.8L II wird’s sehr eng, wenn der Laptop drin ist, die Tasche beult mächtig aus, hier würde nichts mehr ins Zubehörfach passen und die Klettverschlüsse, die vorn für den Überwurf angebracht sind, wären arbeitslos. Die Schnalle würde man zu bekommen, würde ich aber bedenklich finden.
Angesetzt ist auf den anderen Bildern das Tamron 28-75/2.8. Beide Optiken sind etwa gleich lang, das Canon L ist etwas fetter. Beide können entweder montiert oder einzeln verstaut werden, ohne dass es Platzprobleme gibt, die kleine Sony HX60 passt dann auch noch rein.
Im Zubehörfach hab ich ne Menge Kram drin, der bei einer Flugreise drin wäre. Externer Akku, externe Festplatte, Audiorecorder, Speicherkartenmappe, Fernauslöser etc. Ohne BG passt das alles wunderbar, der muss dann eben im Leerzustand ins Aufgabegepäck.
Die Polsterung ist für eine Tasche dieser Größe ausreichend und anständig. Auch tragen läßt sie sich ganz gut, allerdings nur schräg getragen zu empfehlen, nicht auf einer einzelnen Schulter tragbar. Vollgepackt würd ich auch keine 12Std Tour machen wollen, aber mit reinem Fotogepäck sind 3-4 Std bequem drin, ohne dass etwas unangenehm wird.
Leer wiegt die Tasche unter einem Kilo. Dank ihres Aufbaus ist sie ein kleines Platzwunder, andere mit diesen Aussenmaßen kapitulieren spätestens beim 13“ Macbook. Verpflegung wird knapp, eine kleine Getränkeflasche kann man aber sicherlich auch noch problemlos verstauen.
Nun zu den Kritikpunkten:
Das Gurtpolster ist am Gurt festgenäht, dieser ist jedoch auf beiden Seiten gleich lang und verstellbar, kann also trotzdem gut auf die Schulter angepasst werden.
Der Henkel an der Rückseite ist ein schlechter Gag. Ausgehend davon, dass die volle Tasche 5-6kg wiegt, möchte ich sie daran nicht hochheben.
Der Schnallenverschluss ist zum Einen aus Metall, das Gegenstück jedoch aus sehr billiger, sehr weicher Plastik (!). Entsprechend würde ich diesen nicht unter ernormer Spannung schliessen wollen.
Die Nähte machen zwar alle einen absolut stabilen Eindruck, da gibt auch unter Last nichts nach, aber von Manfrotto bin ich eine deutlich akkuratere Verarbeitung gewohnt. An manchen Stellen sieht es etwas holprig aus.
Laut Manfrotto ist die Oberfläche beschichtet und weist Feuchtigkeit ab. Allein die Wahl des Wortes „Feuchtigkeit“ spricht nicht für einen erhöhten Wasserschutz. Sollte ein Platzregen einsetzen, würde ich schnellstmöglich einen Unterschlupf suchen wollen. Großes Vertrauen hätte ich nicht unbedingt in diese Tasche bei einem Unwetter. Leichten Regen sollte sie jedoch abhalten.
Schade ist auch, dass der Überwurf nicht extra genutzt wurde. Einschübe für Speicherkarten die auch von oben erreichbar wären, wären nett gewesen. Oder eine flache Tasche aussen auf für Putzutensilien oder den Stadtplan wäre nicht unclever gewesen.
Preis:
Manfrotto möchte 85€ – das ist überteuert. Bei Amazon gibt’s die Tasche um 65€ (wenn auch nicht in rot), das wäre noch okay. Ergattert habe ich sie bei Foto Köster für 43,50€ und für diesen Preis ist das eine wirklich recht gute Tasche, die gut geeignet ist für kleine Fotoausflüge in Städten etc., wo man nicht ewig weit damit rumlaufen muss und sich woanders was zu essen kaufen kann 😉
Ich hoffe, geholfen zu haben 🙂
Liebe Grüße und bis zur nächsten Tasche
Daniela
Vielen Dank liebe Dany – und bis zur nächsten Tasche. 🙂
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