Für einen guten Freund (klingt immer lustig wenn man sagt “ich frage für einen Freund”) suchte ich nach einem Set, welches sein Budget von 130-150 Euro nicht übersteigen sollte.
Das schwierige daran war, er suchte dafür nicht nur einen Fotorucksack, sondern auch ein kleines Stativ für gelegentliche Aufnahmen in der Stadt von Architektur. Er arbeitet mit einer leichten Systemkamera von Olympus und hat dazu eine Objektive und immer auch irgendwelchen “Kleinkram” und “Kruscht” (kennt Ihr dieses Wort?) dabei.
Puh, das war ne echte Nuss die ich zu knacken hatte, da das Budget alles andere als üppig war für eine komplette Lösung aus Rucksack und Stativ. Ich fand auf Amazon das folgende Set (bei meiner Suche nach meiner eigenen Triangel Lösung – selber Hersteller) und bestellte ihm einfach mal das Set mit.
Was war das Ziel?
Er wollte einen klassichen Fotorucksack mit genug Platz für seine Olympus Spiegellose Systemkamera und seinen gefühlten 12 Objektiven dazu. Zudem sollten Handschuhe, Taschenlampe und ne Butterstulle mit rein passen. Der Rucksack sollte so wenig wie möglich an Zusatztaschen haben, so das er am besten mit nur einem Fach an alles ran kommt.
Zuerst zum Rucksack – MANTONA AZURIT FOTORUCKSACK
Nun, was soll ich Euch zu diesem “Klassiker” an Fotorucksack schreiben. Er sieht langweilig aus, er ist langweilig, Er sieht bequem zu tragen aus, auch wenn er voll ist und genau das ist er auch. Er hat innen ein großes Fach und viele stabil haltende Inneneinteilungen. Er ist mit seinen Innenmaßen von ca. 35 x 26 x 11 cm nicht wahnsinnig riesig aber auch nicht der kleinste Vertreter der klassischen Fotorucksäcke. Für kleine DSLRs oder die handlichen Systemkameras ist er wie angegossen passend. Der Rucksack hat auf der Vordertasche ein Gummisystem mit dem man wahrscheinlich eine Regenjacke oder sowas gut verstauen können soll. Wie das genau gehen soll, hat sich mir selbst nicht erschlossen, ich wollte meinem Fotokumpel aber auch nicht alle Rätsel schon vorab lösen. 🙂
Der Hüftgurt ist gepolstert an den Seiten und sehr bequem aber nicht abnehmbar. Wer keinen Hüftgurt mag muss damit leben oder ihn “operativ” entfernen. Die Tragegurte sind auch ausreichend und nett gepolstert so das man auch bei “voller” Bestückung des Klassikers diesen sehr bequem tragen kann.
An den Seiten hat der Rucksack jeweils zwei kleine mit Klett verschließbare Aufsatztaschen. An einer der beiden Rucksack-Seiten befinden sich dezente Gurte in die man das kleine Reisestativ gut “einbinden” kann.
Was mir sehr gut gefällt an Fototaschen oder auch Fotorucksäcken ist ein Tragegriff und auch diesen hat der Azurit Fotorucksack von Mantona. Damit hebt man den Rucksack doch schneller und bequemer mal von Platz A auf Platz B oder in den Kofferraum seines Wagens oder in das Head Up Fach im Flieger.
In die Aufsatztasche die der Rucksack auch bietet kann man gut ein kleines 11″ Notebook oder auch ein Tablet verstauen. Akkus, Speicher, Putztücher und Geldbörse sowie Smartphone ebenso.
Im Fotofach sind im inneren des Deckels zwei mit Reißverschluss zu verschließende Fächer mit Transparentem Material, in denen man gut Kabelauslöser, Filter und Kleinteile verstecken kann. Auch ein echter Klassiker eben.
Der Boden des Rucksacks ist mit zwei Kunststoff-Kuven (nennen wir sie mal so) ausgestattet, so das der Stoff des Rucksacks nicht im Dreck steht wenn man den Azurit Rucksack mal in der Bahn, am Bahnhof oder sonstwo eben abstellen möchte.
Das Stativ – MANTONA REISESTATIV DSLM
(hier kommt jetzt der selbe Text wie bei meinem Beitrag zur Mantona Triangel Tasche – es ist ja auch das selbe Stativ)
Meine Erwartungen waren nicht die allergrößten. Das komplette Set aus Stativ, Kugelkopf, Wechselplatte und Fotorucksack Azurit kostet deutlich unter 150 Euro – was soll da das Stativ taugen?!
Nun das Stativ ist kein Gitzo oder Berlebach, das Equipment bis zu 10 Kilo tragen kann. Aber dennoch ist das Stativ genau das was es sein soll – ein sehr kleines Reisestativ für eine DSLM (also eine spiegellose Systemkamera). Das Stativ selbst wiegt inkl. dem abnehmbaren Kugelkopf etwa 1.6 Kilogramm. Die gesamte Höhe wenn man alles auszieht, was auszuziehen ist, beträgt dann 143 cm, was eine beachte liche Höhe ist für ein Stativ das mit seinem Packmaß von 35 cm in einem kleine Tasche passt! Das ist beachtlich. Ich habe mit meiner Systemkamera Tests gemacht und kann bestätigen, das geht und das hält gut. Für Langzeitbelichtungen würde ich die Mittelsäule nicht ausfahren, schon gar nicht zweifach, und würde die Langzeitbelichtungen dann eher auf etwa 100 cm Höhe ohne die Mittelsäule machen. Dann sind auch Verschlusszeiten von 30 Sekunden bei diesem kleinen Stativ kein Problem. Das das Stativ am unteren Ende der Mittelsäule über einen Stativhaken/Taschenhaken verfügt, kann man das ganze Set noch gut gegen Vibrationen und Windeinflüsse absichern.
Der Kugelkopf ist kein Gigant, aber mit seinem Arca-Kompatiblen Wechselsystem sehr tauglich und macht genau was er soll – die Kamera stabil tragen und verstellen. Der Kopf verfügt über Libellen/Wasserwaagen so das man seine Kamera sehr gut ausrichten kann, auch wenn das Stativ mal nicht 100% eben ausgerichtet ist.
Die mitgelieferte Wechselplatte ist mit einer Sicherung ausgestattet, so das auch wenn sich die Schnellwechselbasis mal lösen sollte, die Platte dennoch nicht gleich rausrutschen kann. Zum Entfernen der Wechselplatte muss die Basis absichtlich ganz geöffnet werden, was nicht ausversehen passiert. Selbst an solche Kleinigkeiten hat man bei diesem “billig-Stativ” gedacht. Die Wechselplatte ist zudem Werkzeugfrei an der Kamera zu montieren und man braucht nicht wie bei sehr vielen – auch bei den ganz teuren System – einen Inbus Schlüssel in der Hosentasche um die Kamera zu montieren oder die Wechselplatte wieder von der Kamera zu entfernen.
Das Stativ wird mit einem sehr leichten und dünnen Schutz-Sack geliefert welcher auch noch mal einen Gurt hat so das man das Stativ auch seperat umhängen kann oder im Kofferraum in der Schutzhülle gut transportieren kann.
Die Stativbeine sind mit Gummifüßen ausgestattet, die man abziehen kann, so das man mit den dann zuvorkommenden Spikes das Stativ in der Natur oder im Eis und Schnee dann gut aufstellen kann. Für Parkett-Fotografen sicher nicht wichtig aber für die, die gerne draußen Aufnahmen machen, eine nicht unerheblich wichtige Einrichtung diese Spikes.
Eins der drei Stativbeine kann abgeschraubt werden und kann mit der entnommenen Mittelsäule (die zweifach ausziehbar ist) kombiniert werden, so das man ein recht hohes und mittelmäßig stabiles Einbeinstativ erhält. Um die beiden Teile (entnommenes Bein und entnommene Mittelsäule) zu kombinieren muss man einen Gewindestift der dem Stativset beiliegt in beide Enden schrauben und somit die beiden Teile zusammenschrauben. Der Gewindestift liegt in der Stativhülle. Das ganze ist nutzbar aber wahrscheinlich in der Praxis eher zu fummelig. Es funktioniert aber tadellos und soll deswegen meiner sehr positiven Bewertung keinen Abbruch tun.
Gesamteindruck:
Das Rucksack-Set – ich nenne es mal so – ist brauchbar! Ende der Diskussion. 🙂
Natürlich ersetzt dieses Set zu diesem Preis keinen 300 oder 400 Euro teuren Rucksack von den ganz großen Herstellern wie Manfrotto, Lowepro, Tenba oder Think Tank. Natürlich hat dieser klassische schwarze Rucksack nicht das Sex-Apeal eines Compagnon-Backpacks, aber wir reden hier über einen Rucksack der Fotoequipment bequem tragen soll auf dem Rücken und der im Set mit einem wirklich brauchbaren kleinen Reisestativ unter 150 Euro kostet. Das genau erfüllt dieses Set tadellos und ohne Grund zum Meckern.
Von mir volle fünf von fünf Punkten!
Schöne Grüße – Euer Stativfreak, Taschenfreak und Fotofuzzy – Jörg Langer
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